Die Sanierungsplanung erfolgte in intensivem Austausch zwischen der SGD Nord, dem Landesamt für Geologie und Bergbau (LGB) und dem beauftragten Ingenieurbüro. Ziel der Sicherung ist es, wieder eine ausreichende Standsicherheit für den vom Hangrutsch betroffenen Bereich zu erreichen. Dazu ist eine Kombination aus stützenden und entwässernden Maßnahmen vorgesehen.
Zur Stützung soll die durch die Rutschung entstandene übersteilte Wand mittels einer vernagelten und bewehrten Spritzbetonwand gesichert werden. Direkt unterhalb hiervon werden zudem Erdbetonscheiben platziert.
Zur Entwässerung sind im Bereich der Spritzbetonwand Entwässerungsbohrungen vorgesehen. Ergänzend werden zwischen den Erdbetonstützscheiben Kiesrigolen eingebaut. Das dort gesammelte Wasser wird über eine eigens hergestellte Leitung abgeleitet.
Die Sanierungsarbeiten sollen noch im März beginnen und werden von einem Unternehmen ausgeführt, das in der Sicherung und Sanierung von Hangrutschen einschlägige Erfahrungen aufweist. Die Überwachung der Arbeiten übernimmt das Ingenieurbüro, das bereits die Sanierungsplanung erstellt hat.
Die Sanierungsarbeiten laufen parallel zur weiterhin andauernden Ursachenforschung. Ein Verschieben der aktuellen Sanierungsmaßnahme bis zum Abschluss der Ursachenforschung kommt nicht infrage, da nach wie vor die Gefahr besteht, dass sich der Schaden auf die unmittelbar angrenzenden Gebäude ausweitet. Die gewählten Maßnahmen sind bewährte Methoden zur Stützung und Entwässerung von Hangrutschen. Sie sind wirksam, ohne den konkreten Auslöser des Hangrutsches zu kennen. Nichtsdestotrotz soll die geologische und hydrogeologische Situation genauer erkundet werden, um die dauerhafte Standsicherheit des gesamten Hanges sicherstellen zu können. Derzeit bespricht die SGD Nord mit anderen Behörden, durch wen und in welchem Umfang kommende Untersuchungen der ehemaligen Tongrube und des unmittelbaren Umfelds erfolgen können.
Zum Hintergrund
In der Nacht von Montag, 31. Juli 2023 auf Dienstag, 1. August 2023 ereignete sich in einem Wohngebiet in Vallendar ein Hangrutsch, welchem in den Tagen darauf einige Nachrutschungen folgten. Um ein Wohnhaus vor den Schlamm- und Wassermassen zu schützen, ordnete die Feuerwehr Sandsäcke am Hangfuß an. Durch Geologen und Ingenieure vorgenommene Prüfungen sowie geotechnische Untersuchungen ergaben, dass die Gefahr weiterer Nachrutschungen besteht. Daher wurde sowohl für das unterhalb als auch für das oberhalb des Hangbereichs gelegene Wohnhaus eine Nutzungsuntersagung verfügt. Verletzt wurde niemand.
Um die bestehende Gefahr schnellstmöglich zu bannen und den Anwohnerinnen und Anwohnern eine Rückkehr in ihre Wohnhäuser zu ermöglichen, beauftragte die SGD Nord in Zusammenarbeit mit dem LGB umgehend ein Ingenieurbüro mit der Planung einer Sicherungsmaßnahme.
Koblenz, 07.03.2024
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